Böhmerheide

Geschichte

Die Siedlung Böhmerheide wird erstmals 1491 urkundlich erwähnt. Kurfürst Johann Cicero verlieh den Gebrüdern und Vettern Bome in Groß Schönebeck die ′′wüsten Dorfstätten Alt− und Neu−Gröben.′′ Diese Siedlungen müssen auf den Höhen zwischen dem Weißen See und dem Aal Kasten Fließ gelegen haben, wo bei Feldarbeiten immer wieder alte Siedlungsstellen zu Tage treten. Hier ist auch heute noch ein alter Friedhof nachzuweisen. Kurz vor 1783 erbaute ein in Hammer ansässiger Zweig der Bohms auf der alten Feldmark Gröben das ′′Etablissement′′ Groß− und Klein− Böhmerheide. Klein Böhmerheide brannte 1862 ab und wurde nicht wieder aufgebaut.

Vor dem 1. Weltkrieg erfolgte der Durchstich vom Weißen See zum Kuhpanzsee, dadurch sank der Wasserspiegel des Weißen Sees und die Erschließung von Böhmerheide verbesserte sich, da die sumpfige Landschaft trocken gelegt wurde. 1923 kaufte der Landvermesser Tegel aus der Konkursmasse in Groß Schönebeck das Land auf und parzellierte es. Bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges kaufte ein Berliner und Mitglieder eines Motorradclubs diese Parzellen ausschließlich zur Nutzung am Wochenende. Während und nach Beendigung des Krieges fanden ausgebombte Berliner in Behelfswohnungen Unterkunft. 1945 eröffnete der Berliner W. Bielagk eine Motorradwerkstatt und eine Lebensmittelverkaufsstelle. Zehn Neubauern teilten sich das Gut und die umliegenden Ländereien im Zuge der Bodenreform. 1967 erfolgte eine erneute Vermessung und die weitere Erschließung unter der Auflage zur Wochenendnutzung. Zwei Kinderferienlager entstanden am Weißen See. Seit der Wende nutzen einige ′′Wochenendsiedler′′ ihre Häuschen als Hauptwohnsitz. Ein Bebauungsplan für Böhmerheide wurde zwischenzeitlich erstellt und hat seit 2003 zum Bau einiger Einfamilienhäuser geführt. Der Weiße See und seine Umgebung ist bei Touristen beliebt und dient vielen Berlinern als Naherholungsgebiet.